Montag, 25. November 2019
Neuland zwischen Angst und Vereinnahmung
„Verbote sind die Bedingung für Freiheit“ erklärt Robert Habeck im Gespräch mit Tobias Armbrüster am 18.11. im DLF bündig.

So locker kann man sein, keine 80 Jahre nach der Nazi-Diktatur. Ich denke mal, dass man 30 Jahre nach der DDR-Diktatur nicht ganz so locker ist. Verbote sind Regeln, die ausschliessen. Ohne Ausschluss des Destruktiven keine Freiheit. Aber noch so viel Ausschluss bringt einen noch längst nicht ins Land der Freiheit. D.h.: Der nach Verboten Rufende kann Vorwürfe, er habe Angst vor der Freiheit, nur mühsam kontern.

Denn wer mit Verboten arbeitet, der glaubt, dass es schon reicht, wenn wir sanktionieren. Wir glauben es, dass es reicht, es fühlt sich so konkret, so konsequent, so schlüssig an. Verbote stellen das gute Gewissen der Ängstlichen und Bedenkenträger sicher.

Ein Irrtum: Die Schlacht wird im Neuland der Innovationen und Neuentdeckungen geschlagen. Das ist die Zeit der Unternehmer und Entrepreneure, die zuerst nach dem fragen, was geht und wo die Spielräume sind. Eine Blickrichtung in eine völlig andere Richtung ist das. Eine Richtung, die irgendwann und überhaupt in der verbotenen Zone landen kann. Kann, nicht muss. D.h.: Auch der Freiheit Reklamierende kann vereinnahmt werden. Man sagt „freiwillig“ und meint „es bloss mit den Details nicht zu genau zu nehmen, man könne in "Teufels Küche“ kommen.

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