Donnerstag, 5. Dezember 2019
Pseudo-Kritik contra Glaubens-Blase
Dass er zum Glauben fand, weil er konsequent skeptisch sein wollte und auch an seinen Zweifeln zweifelte, ist einer der Sätze, die dafür sorgten, dass ich Tomas Halik fand, tschechischer Priester und Soziologe, von dem der Satz ist. Heute, am 28.11. lese ich in der TAZ, von der am Black Friday wohlfeilen „Kapitalismus-Dresche“ unter der Überschrift: Kritik oder Klassizismus.

Die Kritik unterliegt dergleichen Logik , wie das Denksystem, das sie kritisiert. Die Kritik, die den Markt kritisiert, unterliegt nicht weniger der Marktlogik, wie das kritisierte Wirtschaftssystem. Und so folgen auf Pseudo-Kritik eben auch „dumme Fragen“. Solange es das eine gibt, solange wird es auch das andere geben. Mit Lösungen für das eine wie das andere hat das wenig zu tun.

Die Lösung fürs Vielfliegen könnte in Videokonferenzen bestehen. Auch keine Ideallösung, denn es drohen IT-Smog, Hacker-Angriffe und Elektro-Verkabelung. Auch Grund zur Kritik. Die wohl oder übel für sich behält, wer nicht im 'falschen' Pool landen will.

Diese Kritik zu Ende zu denken, könnte dazu führen, den vor dem Bildschirm hockenden Stubenhocker für den Inbegriff von Mobilität zu halten.

Auch die hellsichtigste Kritik führt nur einen oder mehrere Schritte weiter, zur nächsten Kritik nämlich. Kritische Gedanken, wie diese, brachten mich mässig aber regelmässig in Kontakt mit glaubenden Menschen, Menschen, die glauben, weil sie zweifeln.