Dienstag, 16. Januar 2024
Land der unklaren Mehrheiten ...
hat Sanchez gesagt, Spaniens Ministerpräsident, der vormacht, wie man mit den unklaren Mehrheiten arbeiten kann, während sein konservatives Pendant die relative Mehrheit gewinnt, aber sich den Kopf einrennt an der einzigen Partei, die mit ihm koalieren will: den Rechts-Radikalen.

Ist es nur negativ, wenn es "unklare Mehrheiten" gibt? So unklar sind die ja keineswegs immer. Aber wechselnd schon! Ich darf daran erinnern, dass skandinavische Länder die Minderheitsregierung durchaus kennen. Bei uns, wie man uns versichert, ein Ding der Unmöglichkeit.

Warum eigentlich? Weil wir uns an die Mehrheit gewöhnt haben. Die selbstverständliche unhinterfragte Mehrheit, deren Teil wir sind und sein wollen. Da waren die Blöcke im kalten Krieg, die Deutschland AG, bei der das meiste hinter den Kulissen ausgehandelt war, die Dauerherrschaften einer Partei-Koalition oder Diktatur.

Die rechten "Alternativen" sind sozialisiert in der anti-totalitären Opposition, die ihnen angewachsen ist, So machen sie in Polen, der Slowakei, Deutschland und Ungarn und sonstzwo fundamentale antidemokratische Opposition.

Unklare Mehrheiten, für die man sich jeweils neu entscheiden muss, wären eine gute Idee, die aber nicht ohne totalitäre Versuchung auskommt. Es gibt Staaten, die sind an lauter Langeweile eingegangen.
Anderes Wort für Langeweile: Alternativlosigkeit. Gegensatz zu Alternativlosigkeit Streitlust.