Dienstag, 7. April 2020
„Vom Individuum beginnt alles; und am Individuum liegt alles“
Dieses Zitat von Gustav Landauer, Poet und, Politiker, verdanke ich dem 150 jährigen Geburtstag von Landaue am 7. April, dem der DLF durch sein KALENDERBLATT Rechnung trägt.

Dass zu seinen engsten Freunden der Religionsphilosoph Martin Buber zählte, kann man da lesen. An mir ist er mitsamt der Räte-Republik, in der er auch noch Minister für eine Woche war, unter anderen Stichworten an mir vorbeigerauscht. Den weiteren dort versammelten Zitaten würde ich schärfsten s widersprechen, wären sie von mir:

Erst sein Wort zur Hybrid
-Aehnlichkeit des Menschen:
„Ich glaube, daß ich etwas unüblich bin und in kein Schubfach hineinpasse, kommt daher, daß ich weder ein Agitator noch ein Dichter bin, sondern eine Synthese von beiden.“


Dann ein Wort zur Dialektik des Bösen und Guten:
„Was dem Mittelalter das Kloster, das kann uns Modernen das Gefängnis sein. Die Esel, die uns diese Kur vorschreiben, wissen gar nicht, welche Wohltat sie manchem schon erwiesen haben.“

Und bei diesen Worten verschliesst es mir den Mund:
„Je tiefer ich mich in mich selbst heimkehre, um so mehr werde ich der Welt teilhaftig.“

„Ein Ziel läßt sich nur erreichen, wenn das Mittel schon in der Farbe dieses Zieles gefärbt ist. Nie kommt man durch Gewalt zur Gewaltlosigkeit.“

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Mittwoch, 1. April 2020
Von wegen SEO: 2 Texte und was daraus folgt
https://blog.zeit.de/teilchen/2016/04/27/woerter-sortierung-gehirn-regionen/

„Auf jedes Wort reagiert immer nur ein ganz bestimmter Teil unserer Großhirnrinde. Dabei werden die Wörter nach bestimmten Kategorien sortiert: bei Mutter, Familie oder Ehefrau reagieren etwa die gleichen Teile unseres Gehirns – direkt daneben sind Begriffe wie Eigenheim oder Zuhause angesiedelt. Unterbewusst gehören für uns all diese Begriffe möglicherweise zusammen.

Bei mehrdeutigen Wörtern läuft das Ganze etwas anders ab: Das englische Wort top zum Beispiel kann unter anderem hoch bedeuten, ebenso aber spitze, super oder eben das Kleidungsstück Top meinen. Unser Gehirn weiß das, also reagieren tatsächlich auch verschiedene Areale: solche, in dem Wörter wie Haus oder Gebäude eingeordnet zu sein scheinen, und eines, das auf Wörter der Kategorie Kleidungsstücke anspricht.“

https://blogs.faz.net/dossier/2019/09/11/denn-das-wort-ist-im-grossen-netz-verborgen-dossier-hirnforschung-folge-6-102/

„In der Sprache steckt so viel Biologie wie menschliche Kultur. Wir können spielend Wörter kombinieren, ihre Bedeutungen erweitern und neue Wörter erfinden. Hirnforscher stoßen so an die Grenzen ihrer Möglichkeiten: persönliche Gedankenwelten zu entziffern will nicht gelingen. Das setzt auch der digitalen Welt immer noch Limits.“

Es ist also etwas komplizierter, als sich SEO-Enthusiasten das vorstellen. SEO ist nicht nur suchmaschinenoptimiert, es ist auch suchmaschinengebunden. Worte und Wörter lassen sich aber in verschieden Regionen des Gehirns (mit aller Vorsicht gesagt) da und dort orten.

Und nicht nur das: Sie lassen sich, je nach Denker und Sprecher frei kombinieren und weiter entwickeln. Man müsste in das Hirn reingucken, es denkt aber (noch) gar nicht daran, sich derart auf die Spuren kommen zu lassen. Könnten wir es, wir wären alle manipulierbar ohne Ende.

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Dienstag, 31. März 2020
2 Modewörter
Schwierig ist das erste, man sagt schwierig dann, wenn man falsch, gefährlich, problematisch meint. Schwierig ist untertrieben, wenn etwas falsch, gefährlich, problematisch ist.

Spannend ist das zweite. Spannend ersetzt gemeinhin interessant. Spannend ist aber ein Vorgang, ein Prozess, der spannend ist und Spannung erzeugt. Das ist aber bei vielen der Sachen und Themen eher geschmeichelt, also übertrieben. Das von mir genannte, ist höchstens interessant, meist jedenfalls. Meist ist Interesse eher punktuell, ein Hingucker. Ebenso schnell erloschen wie geweckt.

Fazit: Im ersten Fall umschifft das Modewort die Gefahr, die Katastrophe. Im zweiten das, was plötzlich kommen und gehen kann. Man hätte es gern prozessartiger.

In beiden Fällen heisst die Losung: Bloss kein Drama.

PS: Wörter sind Massen-, Worte sind Einzelwesen.

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