Sonntag, 1. November 2020
Risiko und Widerstand
Ich wünschte, man kann das mal über mich sagen. Eine so gut wie gegenstandslose Hoffnung. Ausser, man führt sich das Werk ihres ersten Mannes Adolf Endler vor Augen, nur in einer Handpresse mit ca. 300 Exemplaren zu veröffentlichen. Daran reicht dieser Blog, in seiner Unwahrscheinlichkeit gelesen zu werden, wenn auch entfernt, vielleicht heran. Ich muss meine Leser auch nicht kennen, sie dürfen anonym bleiben.

„Ich bin außerhalb der Form. Und das ist eine Chance und ein Risiko. Die Menschheit geht mit mir ein Risiko ein, ich diene als Risiko.“ (Wikipedia: Elke Erb)

Das Risiko des Missverständnis übernehme ich daraus für mich.

„Den Sinn ihres Widerspruchs indessen hätten diese Texte nicht haben können, hätten sie nicht einen eigenen, autonomen Sinn aufgebaut. Der war es (und nicht Kampfgeist), der sich einen Weg aus Untertänigkeit, Konsumtion und unproduktiver Ausbeutung suchte.“ (Aus: Pressespiegel Ihres Verlegers)

Der Bundespräsident spricht anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes von ihrem „legendären Eigensinn.

Durch die Nicht-Form, durch den autonomen Eigensinn, der der sich einen Weg sucht aus Anpassung und Konformität, anzuecken, aufzufallen und ausgesondert zu werden, ist als Ziel fast zu kühn, um ausgesprochen zu werden. Aber es gibt solche Menschen, sagen wir mal: es ist ihnen gegeben, und dichten und schreiben, muss man dazu auch nicht unbedingt. Nicht dieses gewollte um jeden Preis Opposition sein. Anecken als Mensch.

Um der vollen Wahrheit die Ehre zu geben: Ihr Vater, ihr erster und zweiter Mann, auch die Mutter, bildeten eine Literaten-Familie, wohl eine Art Schutz. An Adolf Endler trauten sich die Hinauswerfer ran, an sie nicht. Der hatte sich mit Biermann als Grund des Widerstands befasst, sie mit Roland Jahn. Vielleicht hab ich auch meine unbekannten Schutzengel.

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