Sonntag, 19. April 2020
Bildung: Prozess statt Status
Das ist eine Binsenweisheit. Gedacht allerdings wird Bildung als Besitzstand, als etwas was man gelernt hat, worauf man aufbaut.

Wenn aber in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft heftig über disruptive Entwicklungen und Prozesse nachgedacht wird, die nicht nur einen Fortschritt zum Vorherigen, sondern einen Bruch markieren, könnte es Zeit sein, auch in Sachen Bildung grundsätzlich in Prozessen zu denken.

Nehmen wir z.B. die IT: Die IT entwickelt sich zur Querschnitt-Qualifikation, die überall drinsteckt. Vom Smartphone bis zur Statistik. Negieren geht nicht. Die einzig richtige Frage ist: „Wo brauche ich was und wozu und was brauche ich nicht“.

Und jetzt passiert folgendes:
Die neuen Zugänge und Geräte verändern bei mir mit der Zeit auch das, was ich von ihnen erwarte.

Und noch ein paar Takte später verändern sie meine Bedürfnisse. Wenn ich gelernt habe, was ich erwarten kann und was nicht.

In Sachen Erwarten und Lernen werde ich immer geübter werden, auch wenn die Komplexität überproportional zunimmt. Das Neue wird der Regelfall. Und für alles, was neu ist, tritt (automatisch) §1 Disruptions“gesetzes“ in Kraft.

Noch weiter: Alles, was gestern disruptive neu war, kann heute schon ganz anders disruptiv neu sein, und zwar so disruptiv, dass ich von gestern nicht, keinesfalls, auf heute schliessen kann.

So buergert sich der Übergang, das Fliessen ein. Und Bildung bezeichnet den Übergang, die Transmission, selbst.

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