Donnerstag, 5. Dezember 2019
Verbote selbst machen keinen Sinn
… neigen aber dazu, in Bilanzen und in Punkten verrechnet zu werden. Das verweist darauf, dass in Gesetzen bereits ein fortgeschrittener Abstraktionsgrad steckt.

Keiner, der mit religiösen oder staatlichen Gesetzen oder Regeln zu tun hat, entgeht dieser abstahierten Punktebilanz, die immer auch die Distanz zum Sinn der Regel und Anordnung vergrößert. Gesetz und Sinn entkoppeln sich so voneinander, widersprechen sich schlussendlich.

Die Macht, die hinter den Gesetzen steht, machts auch nicht allein. Die Macht des Faktischen liegt letztlich bei den Einzelnen, der sich erdreistet zu sagen: „Ich mach jetzt dies oder das“
Unbequemes Beispiel: Der Papst ist sakrosant. Aber, wenn sich keiner dran hält, nützt das nichts. Das ist der geistige Umsturz,
auf den dann der Umsturz der Verhältnisse, die Revolution, folgt.
Manchmal ist der Umsturz des Denkens der revolutionärere Akt.