Dienstag, 8. Oktober 2024
Der Tausch
'Weißt du was', sagte der Reiter, 'wir wollen tauschen : ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.'
Hans im Glück willigte erleichtert ein. Leichter zu laufen war ihm mehr Wert als schneller zu reiten. Das ist Wert im Leben, bleibender Wert.

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Die Mehrheit der Minderheit der Mehrheit der ...
Es gibt welche, die können nicht genug Minderheit sein. Wünschen sich aber trotzdem, dass alle so wären wie sie. Eine riesige Minderheit aus allen, die so sind wie ich - wenigstens in einem oder zwei Merkmalen. Diese Menschen sind allein, seltener sind sie eindsam. Dauernd entdecken sie einen, der so ist wie sie, um enttäuscht mit einem 'doch nicht' abzudrehen. Das Gesuche nach der Mehrheit (in) der Minderheit lässt sie allein zurück. Was bleibt ist der flüchtige Eindruck für einen kurzen Moment Teil der Mehrheit, ja Mehrheit, gewesen zu sein. Es dauert nicht lang, bis er einen trifft, der Minderheit (in) der Mehrheit ist. Sie sehen sich und erkennen sich selbst.

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Montag, 23. September 2024
Die Banalität des Bösen
Unbegreiflich im Nachhinein. Weil ja so banal. Und das soll böse sein? Schwer begreiflich, nein unbegreiflich. Das Banale im Damals steht dem Bösen im Heute entgegen.

Doch so unbegreifbar ist es hinwiederum auch nicht. Begegnete uns das Böse doch meist, wenn nicht durchweg ziemlich banal. Banal grob, banal dumm, banal vorhersehbar, banal verteufelt. Keine grosse Sache. Viele kleine banale.

Wer hätte gedacht, dass das eine grosse Sache würde. Eine grosse. Nicht viele kleine dumme, vorhersehbare. Die nicht vorhersehbar. war. Keineswegs! Überhaupt, ein riesiges Desaster. Wenn ich das gewusst hätte!

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Dienstag, 16. Januar 2024
Land der unklaren Mehrheiten ...
hat Sanchez gesagt, Spaniens Ministerpräsident, der vormacht, wie man mit den unklaren Mehrheiten arbeiten kann, während sein konservatives Pendant die relative Mehrheit gewinnt, aber sich den Kopf einrennt an der einzigen Partei, die mit ihm koalieren will: den Rechts-Radikalen.

Ist es nur negativ, wenn es "unklare Mehrheiten" gibt? So unklar sind die ja keineswegs immer. Aber wechselnd schon! Ich darf daran erinnern, dass skandinavische Länder die Minderheitsregierung durchaus kennen. Bei uns, wie man uns versichert, ein Ding der Unmöglichkeit.

Warum eigentlich? Weil wir uns an die Mehrheit gewöhnt haben. Die selbstverständliche unhinterfragte Mehrheit, deren Teil wir sind und sein wollen. Da waren die Blöcke im kalten Krieg, die Deutschland AG, bei der das meiste hinter den Kulissen ausgehandelt war, die Dauerherrschaften einer Partei-Koalition oder Diktatur.

Die rechten "Alternativen" sind sozialisiert in der anti-totalitären Opposition, die ihnen angewachsen ist, So machen sie in Polen, der Slowakei, Deutschland und Ungarn und sonstzwo fundamentale antidemokratische Opposition.

Unklare Mehrheiten, für die man sich jeweils neu entscheiden muss, wären eine gute Idee, die aber nicht ohne totalitäre Versuchung auskommt. Es gibt Staaten, die sind an lauter Langeweile eingegangen.
Anderes Wort für Langeweile: Alternativlosigkeit. Gegensatz zu Alternativlosigkeit Streitlust.

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