Montag, 23. September 2024
Die Banalität des Bösen
Unbegreiflich im Nachhinein. Weil ja so banal. Und das soll böse sein? Schwer begreiflich, nein unbegreiflich. Das Banale im Damals steht dem Bösen im Heute entgegen.

Doch so unbegreifbar ist es hinwiederum auch nicht. Begegnete uns das Böse doch meist, wenn nicht durchweg ziemlich banal. Banal grob, banal dumm, banal vorhersehbar, banal verteufelt. Keine grosse Sache. Viele kleine banale.

Wer hätte gedacht, dass das eine grosse Sache würde. Eine grosse. Nicht viele kleine dumme, vorhersehbare. Die nicht vorhersehbar. war. Keineswegs! Überhaupt, ein riesiges Desaster. Wenn ich das gewusst hätte!

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Dienstag, 16. Januar 2024
Land der unklaren Mehrheiten ...
hat Sanchez gesagt, Spaniens Ministerpräsident, der vormacht, wie man mit den unklaren Mehrheiten arbeiten kann, während sein konservatives Pendant die relative Mehrheit gewinnt, aber sich den Kopf einrennt an der einzigen Partei, die mit ihm koalieren will: den Rechts-Radikalen.

Ist es nur negativ, wenn es "unklare Mehrheiten" gibt? So unklar sind die ja keineswegs immer. Aber wechselnd schon! Ich darf daran erinnern, dass skandinavische Länder die Minderheitsregierung durchaus kennen. Bei uns, wie man uns versichert, ein Ding der Unmöglichkeit.

Warum eigentlich? Weil wir uns an die Mehrheit gewöhnt haben. Die selbstverständliche unhinterfragte Mehrheit, deren Teil wir sind und sein wollen. Da waren die Blöcke im kalten Krieg, die Deutschland AG, bei der das meiste hinter den Kulissen ausgehandelt war, die Dauerherrschaften einer Partei-Koalition oder Diktatur.

Die rechten "Alternativen" sind sozialisiert in der anti-totalitären Opposition, die ihnen angewachsen ist, So machen sie in Polen, der Slowakei, Deutschland und Ungarn und sonstzwo fundamentale antidemokratische Opposition.

Unklare Mehrheiten, für die man sich jeweils neu entscheiden muss, wären eine gute Idee, die aber nicht ohne totalitäre Versuchung auskommt. Es gibt Staaten, die sind an lauter Langeweile eingegangen.
Anderes Wort für Langeweile: Alternativlosigkeit. Gegensatz zu Alternativlosigkeit Streitlust.

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Montag, 20. November 2023
David, Goliath und das Gesetz der Zahl
David versus Golliath, das war der Gründungsmythos des jüdischen Staates. In den letzten Jahren hat der sich allerdings umgekehrt. In dem Moment, in dem eine Welt-Öffentlichkeit aufgerufen wird, gerät Israel in die Defensive. Wir Deutschen kennen das auch. Der deutlich überlegene Westen wird in dem Moment zum Aggressor, in dem der Blick auf den "deutlich" unterlegenen Osten fällt. Der umgekehrte David-Goliath-Effekt trat ein, der ein Mitleidseffekt ist. Das Gesetz der grossen Zahl. Was David kann, kann der Mitleidseffekt auch: Er kehrt die Kräfteverhältnisse um und lenkt die Sympathie auf die (vermeintlich) Unterlegenen.

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