Donnerstag, 27. April 2023
Spiritualität und Religion /Lob des Zweifelns
in Zeiten wie diesen, in Zeiten der Krisen, kommen einige Menschen auf den Gedanken, die Ursachen könnten spiritueller Natur sein.

Bemerkenswertes wird zum Zeichen, Zeichen werden zu Vorzeichen, Wunder sind nicht mehr weit. Beginnen wir mit Bemerkenswertem. Bemerkenswertes fällt zunächst einmal auf. Ein markant geschnittener Berggipfel fällt auf, ein Heiligtum auf dem Berggipfel fällt auf, so sehr, dass aus ihm einige Jahrhunderte später eine Kapelle wird.

Um diese, Gipfel, Heiligtümer und Sakralbau ranken sich im Laufe besagter Jahrhunderte Geschichten, Legenden und Mythen, welche die in der Landschaft herumstehenden Merkwürdigkeiten miteinander verbinden und mit bedeutsamen Gesichtsausdruck drauf verweisen, dass die eingetretenen Ereignisse längst nicht zufällig Ähnlichkeiten aufweisen. Gerade dieser Zweifel, die sich andeutende Hängepartie im
Erklärungsreigen, markiert den Gipfel der Auffälligkeit.
Immer neu tasten unsere Augen suchend Horizont und
Gelände nach Charakteristik und Abweichungen ab:
Könnte es nicht doch sein, dass bestimmte Ereignisse und bestimmte Folgen zusammenhängen? Auch dann, wenn keine evidenten Beweise existieren? Sogar dann, wenn so gut wie alles dagegen spricht? Sogar dann, wenn man eine blitzblank gepflegte Theorie hat, wie alles doch zusammenhängen könnte.

In Krisen wie diesen erfahren daher viele unerwartet einen Trost Die Spiritualität, die Suche nach Sinn hat eine Wurzel in mir. Eine Wurzel, die unabhängig ist von Zeichen, ja sogar von Wundern, Aberglauben allemal.
Keine Selbstkasteiung, keine Busspredigt, kein Zerknirscht-sein, die ohne effektheischende Asche aufs Haupt und fastenverursachte Ringe um die Augen
schwerlich auskommt. Einsicht tuts auch.

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