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Donnerstag, 7. Juli 2022
Von der unfreiwilligen Komik des Widerstands
kuehnesmallworld, 10:56h
Dass man sich dort warm anziehen sollte, weil im Senegal Schnee fällt, ist eine Verschwörungstheorie. Auch durch Gegenchecks, wie lange man es mit 10 Pullis warm angezogen aushalte, sind die Verschwoerungstheoretiker nicht zu überzeugen.
Zweites Beispiel: Bill Gates. Man lausche der zahlenmystischen Argumentation (Zahl 6), die so alt ist, wie unsere Zeit:
"Legt man den ASCII-Code zugrunde und rechne die Buchstaben von "Bill Gates der Dritte (III.)" in Ziffern um, dann ergibt sich die Nummer 666 ? also genau die traditionelle Zahl des Teufels."
Kennzeichen verschworener Selbstsicherheit ist ein Ernst, der so unverhaeltnismäßig ist, dass er keine Begründung braucht. Im Gegensatz dazu, ist Ernst, der versucht seinem Anspricht gerecht zu werden, daran interessiert, hinter die Kulissen demonstrativer Evidenz zu schauen. Dieser Blick hats in sich, werden doch in ihm Züge der bis dahin so vollständig verdrängten Komik sichtbar.
Die Pose der Selbstgewissheit schmilzt wie Eis in der warmen Stube. Es bleibt ein (nasser) Fleck auf der weissen Veste der ungetrübten Überzeugung. Nein hat mensch gesagt, so nicht hat mensch gesagt, in Nischen aller auch der obskuren Art hat mensch sich geflüchtet, nur um vor der auf Hochglanz polierten Überzeugung nicht salutieren zu müssen. Verschwörungstheorie ist im Alltag der Menschheit eher die Regel als die Ausnahme. Um nun aber den Neinsagern nicht einen Heldenstatus zu verleihen, ist es angesagt, den verschwoererischen Ernst nicht zu kopieren, sondern den Widerständigen eine Art Relativierung, sprich Komik zuzubilligen. Dass die Komik meist unfreiwillig zustande kam, unterstreicht die Unersetzlichkeit der Reaktion noch.
Hinter die Kulissen schauen, habe ich gesagt. Zur Kulisse 1 im Fall Senegal: Was selbstverständlich erscheint, ist es oflt nicht.
Zur Kulisse 2 im Fall Gates: Schlagt den Meister zahlgetriebener Digitalisierung mit seinen eigen Mitteln. So ist er zu verteufeln, kann selbst er verteufelt werden.
Zur Kulisse 1 und 2: der Rückzug auf die aufklärerische Ratio reicht nicht. Zu schnell ist sie überholt durch neue umfassendere Erkenntnisse.
Zweites Beispiel: Bill Gates. Man lausche der zahlenmystischen Argumentation (Zahl 6), die so alt ist, wie unsere Zeit:
"Legt man den ASCII-Code zugrunde und rechne die Buchstaben von "Bill Gates der Dritte (III.)" in Ziffern um, dann ergibt sich die Nummer 666 ? also genau die traditionelle Zahl des Teufels."
Kennzeichen verschworener Selbstsicherheit ist ein Ernst, der so unverhaeltnismäßig ist, dass er keine Begründung braucht. Im Gegensatz dazu, ist Ernst, der versucht seinem Anspricht gerecht zu werden, daran interessiert, hinter die Kulissen demonstrativer Evidenz zu schauen. Dieser Blick hats in sich, werden doch in ihm Züge der bis dahin so vollständig verdrängten Komik sichtbar.
Die Pose der Selbstgewissheit schmilzt wie Eis in der warmen Stube. Es bleibt ein (nasser) Fleck auf der weissen Veste der ungetrübten Überzeugung. Nein hat mensch gesagt, so nicht hat mensch gesagt, in Nischen aller auch der obskuren Art hat mensch sich geflüchtet, nur um vor der auf Hochglanz polierten Überzeugung nicht salutieren zu müssen. Verschwörungstheorie ist im Alltag der Menschheit eher die Regel als die Ausnahme. Um nun aber den Neinsagern nicht einen Heldenstatus zu verleihen, ist es angesagt, den verschwoererischen Ernst nicht zu kopieren, sondern den Widerständigen eine Art Relativierung, sprich Komik zuzubilligen. Dass die Komik meist unfreiwillig zustande kam, unterstreicht die Unersetzlichkeit der Reaktion noch.
Hinter die Kulissen schauen, habe ich gesagt. Zur Kulisse 1 im Fall Senegal: Was selbstverständlich erscheint, ist es oflt nicht.
Zur Kulisse 2 im Fall Gates: Schlagt den Meister zahlgetriebener Digitalisierung mit seinen eigen Mitteln. So ist er zu verteufeln, kann selbst er verteufelt werden.
Zur Kulisse 1 und 2: der Rückzug auf die aufklärerische Ratio reicht nicht. Zu schnell ist sie überholt durch neue umfassendere Erkenntnisse.
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