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Donnerstag, 26. August 2021
alt, Alter
kuehnesmallworld, 12:19h
In Nachhaltigkeit steckt alt.
mittel-, althochdeutsch alt, eigentlich = aufgewachsen, weiss das Ethymologische Lexikon
alt kommt vom lateinischen alere, heisst ernähren, großziehen, hegen weiss www.frag-caesar.de
nachhaltigkeit (älter,: Nachhalt): anhaltend, lange nachwirkend, dauernd kommt aus der Forstwirtschaft
Das Alter ist also mehr eine Frage der Bewirtschaftung als des simplen Alt-werdens, Alt-seins.
Das heisst: Man ist nicht nur so alt, wie man sich fühlt, sondern man fühlt sich so, genauer: ist so alt, wie man behandelt und angesprochen wird.
mittel-, althochdeutsch alt, eigentlich = aufgewachsen, weiss das Ethymologische Lexikon
alt kommt vom lateinischen alere, heisst ernähren, großziehen, hegen weiss www.frag-caesar.de
nachhaltigkeit (älter,: Nachhalt): anhaltend, lange nachwirkend, dauernd kommt aus der Forstwirtschaft
Das Alter ist also mehr eine Frage der Bewirtschaftung als des simplen Alt-werdens, Alt-seins.
Das heisst: Man ist nicht nur so alt, wie man sich fühlt, sondern man fühlt sich so, genauer: ist so alt, wie man behandelt und angesprochen wird.
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Donnerstag, 12. August 2021
Die Verse Gottfried Benns
kuehnesmallworld, 19:26h
"Dass Gottfried Benns Gedichte spätestens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs oft wie Schlager, ja wie Gassenhauer klingen, ist schon des Öfteren festgestellt worden. Alles reimt sich, alles löst sich auf in schönen, melancholisch verhangenen Harmonien. Die Strophen sind ebenmäßig geformt und gehorchen einem eingängigen Rhythmus. Blumen und Pflanzen leisten immer wieder gute Dienste zur Seinsvergewisserung." (DLF)
Des Radiomoderatoren Böttigers Beitrag habe ich etwa in diesem Sinne vor 2 Tagen im DLF gehört. Der Lyriker mit Georg-Büchner- Preis 1952, Arzt für Haut und Geschlechtskrankheiten, der abends sein Bierchen in der Kneipe "zischte", vermittelt Gewöhnlichkeit, keine Normalität. Eine Gewöhnlichkeit, die man bei einem Dichter dieses Ranges nicht erwartet. Er bringt das zusammen: Dichten und Zischen. Und füge ich hinzu: Das Rauschen. Denn das Radio lief den ganzen mit besagtem Liedgut. Wie bei mir.
Des Radiomoderatoren Böttigers Beitrag habe ich etwa in diesem Sinne vor 2 Tagen im DLF gehört. Der Lyriker mit Georg-Büchner- Preis 1952, Arzt für Haut und Geschlechtskrankheiten, der abends sein Bierchen in der Kneipe "zischte", vermittelt Gewöhnlichkeit, keine Normalität. Eine Gewöhnlichkeit, die man bei einem Dichter dieses Ranges nicht erwartet. Er bringt das zusammen: Dichten und Zischen. Und füge ich hinzu: Das Rauschen. Denn das Radio lief den ganzen mit besagtem Liedgut. Wie bei mir.
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Montag, 9. August 2021
Mundpropaganda
kuehnesmallworld, 11:48h
Die gestrige Sendung MONO führt ein erstes Beispiel für den da und dort bevorstehenden Rückbau der Technik an. Das heißt: Wir landen in der Zukunft, sehen im Anflug die Landebahn des sagenumwobenen Landes vor uns, und: Der Umkehrschub setzt ein. Sonst schössen wir ja übers Ziel hinaus. Und landeten nicht in unserer Zukunft sondern im Nebel der Illusion.
Und, ja: Vom Handy ist die Rede. Musik, Sprache kämen ja schliesslich aus den winzigen Lautsprechern des Handy. Ja, und die Ansage des Sprechers und das Ohr des Hörers verbindet das Handy auch. Ich sage sonst meist Mobile, hier sage ich Handy, um mir zu zeigen, wie nah es uns kommt. Nah wie ein Maskottchen.
Das Wort Mundpropaganda bekommt ganz neue Wucht. ?Ich bin schon da', lässt uns der Igel unter den Instrumenten der Wahrnehmung wissen.
Diese und andere sagenhafte Erkenntnisse finden sich im Freistil-Beitrag MONO im DLF am 8. August 2021. Und ich dachte, ich würde solche Erkenntnis gar nicht mehr erleben.
Und, ja: Vom Handy ist die Rede. Musik, Sprache kämen ja schliesslich aus den winzigen Lautsprechern des Handy. Ja, und die Ansage des Sprechers und das Ohr des Hörers verbindet das Handy auch. Ich sage sonst meist Mobile, hier sage ich Handy, um mir zu zeigen, wie nah es uns kommt. Nah wie ein Maskottchen.
Das Wort Mundpropaganda bekommt ganz neue Wucht. ?Ich bin schon da', lässt uns der Igel unter den Instrumenten der Wahrnehmung wissen.
Diese und andere sagenhafte Erkenntnisse finden sich im Freistil-Beitrag MONO im DLF am 8. August 2021. Und ich dachte, ich würde solche Erkenntnis gar nicht mehr erleben.
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Wokeness
kuehnesmallworld, 10:58h
"Die Wokeness der postmodernen Gesellschaft, so Stegemann, orientiere sich...entlang der Konfliktlinien Race und Gender, schaffe es so aber nicht, die gesellschaftlichen Fundamente zu erreichen? (Stegemann im FREITAG nach wikipedia).
Ob das so stimmt mit der Themenfixierung weiss ich nicht, auch Umwelt, auch Kapitalismus etc. werden so aufpoliert und polarisiert verwendet. Man sieht ihnen noch die Herkunft aus der Ideologisierung der 70ern an.
Was heute Wokeness ist, hieße dereinst ?Einwurf?, ?Zwischenruf?. Der Einwurf geschah am besten in einem Satz, besser noch Wort, gern vom Spielfeldrand aus. Ziel: Verunsicherung der Debattierer. Der ?Einwurf? ist kein eigener Beitrag, braucht also keine Begründung. Seine Begründung: Ich bin im Spiel. Woke Stich-und Schlagwortgeber, das ist ihr Manko, haben keinen Standort, können ihn auch nicht bestimmen, dafür braucht es Koordinaten.
Die Wokeness passt zur Blase, in der sich Insider bewegen, die wissen, was gemeint ist.
Umso größer ist der Wahrheitsanspruch. Dieser fusst auf Ungesagtem,m der Attitude. Bei beidem liegt es nahe, auf Ungeheuerliches, wahrlich Grosses zu schließen. Wahrheit, die aus dem Leben kommt, ist unscheinbarer, banaler.
Ob das so stimmt mit der Themenfixierung weiss ich nicht, auch Umwelt, auch Kapitalismus etc. werden so aufpoliert und polarisiert verwendet. Man sieht ihnen noch die Herkunft aus der Ideologisierung der 70ern an.
Was heute Wokeness ist, hieße dereinst ?Einwurf?, ?Zwischenruf?. Der Einwurf geschah am besten in einem Satz, besser noch Wort, gern vom Spielfeldrand aus. Ziel: Verunsicherung der Debattierer. Der ?Einwurf? ist kein eigener Beitrag, braucht also keine Begründung. Seine Begründung: Ich bin im Spiel. Woke Stich-und Schlagwortgeber, das ist ihr Manko, haben keinen Standort, können ihn auch nicht bestimmen, dafür braucht es Koordinaten.
Die Wokeness passt zur Blase, in der sich Insider bewegen, die wissen, was gemeint ist.
Umso größer ist der Wahrheitsanspruch. Dieser fusst auf Ungesagtem,m der Attitude. Bei beidem liegt es nahe, auf Ungeheuerliches, wahrlich Grosses zu schließen. Wahrheit, die aus dem Leben kommt, ist unscheinbarer, banaler.
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Auffallend schlechtes Beispiel
kuehnesmallworld, 10:49h
Wer unter Wortbedeutung.info unter 'reduzieren' nachschlägt, der begegnet diesem Beispiel:
Auffallend viele der Produkte werben mit einer straffenden oder Falten reduzierenden Wirkung. Die Verwendungsbeispiele wurden maschinell ausgewählt und können dementsprechend Fehler enthalten
(RTL, 29. Okt. 2020).
Soweit so schlecht. Gerade Wortbedeutungen reagieren sensibel auf viele Einflussfaktoren, von F wie Fremdsprache bis K wie Kontext. Verwendungsbeispiele ausgerechnet von einer Maschine auswählen zu lassen, zeugt von größtmöglichen sprachlicher Unsicherheit. Im Grunde will man sich rausreden auf Künstliche Intelligenz. Intelligenz aber reicht hier völlig.
Auffallend viele der Produkte werben mit einer straffenden oder Falten reduzierenden Wirkung. Die Verwendungsbeispiele wurden maschinell ausgewählt und können dementsprechend Fehler enthalten
(RTL, 29. Okt. 2020).
Soweit so schlecht. Gerade Wortbedeutungen reagieren sensibel auf viele Einflussfaktoren, von F wie Fremdsprache bis K wie Kontext. Verwendungsbeispiele ausgerechnet von einer Maschine auswählen zu lassen, zeugt von größtmöglichen sprachlicher Unsicherheit. Im Grunde will man sich rausreden auf Künstliche Intelligenz. Intelligenz aber reicht hier völlig.
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Doch nicht so verkehrt ...
kuehnesmallworld, 10:42h
... erstmal zu glauben, ehrlich das Erkannte ge zu haben
... davon auszugehen, dass das Erkannte nicht das Perfekte ist
... das reale Heute dem idealen Morgen vorzuziehen
... aufgeblasene "perfekte" Visionen einfach passieren zu lassen
... sich zunächst zu bescheiden
... mit kleiner Münze, die aber über lange Zeit einzuzahlen,
damit
mich die Zukunftsphantasien der Quer?denker? nicht erschlagen
... davon auszugehen, dass das Erkannte nicht das Perfekte ist
... das reale Heute dem idealen Morgen vorzuziehen
... aufgeblasene "perfekte" Visionen einfach passieren zu lassen
... sich zunächst zu bescheiden
... mit kleiner Münze, die aber über lange Zeit einzuzahlen,
damit
mich die Zukunftsphantasien der Quer?denker? nicht erschlagen
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