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Sonntag, 4. Juli 2021
Türkheim
kuehnesmallworld, 13:04h
Gestern: Ausstieg aus dem Regionalexpress um 12.15. Wandern. Irgendjemand hat erzählt, dass südlich grosse Wälder existieren. Nördlich war ich auch schon mal gewesen. Maps hatte gerade eine browserbedingte Störung, so dass eher von Waldinseln als von Wald gesprochen werden muss (und das bei dieser Hitze). Hinweisschild auf der anderen Seite des Bahnhofs: KZ-Friedhof. Direkt daneben das Strassenschild der Strasser, die dahin führte: Die Dr. V. Frankl-Str. Mit dem Erklärungsschildchen darunter, dass er hier einige Monate Häftling war bis die Amis kamen. Dr. Viktor Frankl: Fünfundvierzig Jahre zurück, Audimax der Universität Hamburg. Zu Ehren von Dr. Frankl. Das Audimax war rappelvoll. Auf dem Podium u.a. der Leiter des Hochschulpfarramts, das ich danach kennenlernte. Mein Vater war Psychiater und Neurologe wie Viktor Frankl. Jetzt gehe ich die Dr. V. Frankl-Str. lang auf dem Weg zu meiner Wandertour. Es ist was anderes, in der Landschaft zu stehen und zu wissen: Hier wars. In dieser Landschaft wars.
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Dienstag, 8. Juni 2021
Neue Männer braucht das Land
kuehnesmallworld, 10:16h
"Für die charmante Musik Tomaso Albinonis gilt, was Charles Burney in seinen Reisebeschreibungen notierte und was bis heute in der Musik Gültigkeit beansprucht ? dass nämlich ein dissonanz- und reibungsarm verlaufendes Musikstück keine spannungsvollen Klangbilder transportiert:
?Niemand, denke ich, wird gegenwärtig leugnen, dass in einer vielstimmigen Musik die Dissonanzen notwendig sind, nicht bloß, weil solche durch Gegensatz und Vergleichung die Konsonanzen erhöhen und versüßen, sondern noch mehr deswegen, weil sie ein notwendiger Reiz für die Aufmerksamkeit werden, welche bei einer Folge von ?A? ?Z? reinen Konsonanzen ermüden würde.? (https://www.deutschlandfunk.de/350-geburtstag-von-tomaso-albinoni-spielkartenfabrikant-und.871.de.html?dram:article_id=498442 )
Remo Giazotto hat 1958 (20. Jahrhundert) aus Versatzstücken Albinonis (17. Jahrhundert) einen defacto original barocken Hit gelandet. 3 Jahrhunderte mühelos überbrückt! Unter dem Namen Albinonis! Nicht nur das: Albinoni wird zum Symbol dessen, was aus einem Mann werden kann. Deshalb das Zitat oben von Charles Burney. Ein Symbol für dissonantes Leben nämlich. Dissonantes, so Burney provoziert Gegensätze, dadurch das Vergleichen, und durch beides die Aufmerksamkeit.
Dem Mann, allzu oft als unsozialer Egozentriker und Quertreiber schlecht beleumdet, wächst eine neue Rolle zu: Dissonant, widersprüchlich und vielstimmig, d.h. hier unabgestimmt. Er regt auf und an, Aufmerksamkeit ist ihm sicher. Er ist anstrengend. Aber weil es nicht leicht ist mit ihm, er einem einiges abverlangt, ist es auch lohnend. Die eigene Harmonie, die eigene Synthese muss gefunden werden, nicht etwa, wie üblich, irgendwelche Formel-Kompromisse. Spannung, die das Leben vor Langeweile schützt, gibt?s nur durch hörbare Unterschiede, Dissonanz eben.
Ohne der Zeit ?seinen Stempel aufzudrücken?, kann man doch im Gedächtnis bleiben. Dazu gehört, dass man darauf vertraut, dass die eigenen Impulse im Anderen Resonnanzen erzeugen. Und sei es noch so wunderlich wie und warum.
Noch eins: Vielleicht hat geholfen, dass Albinoni im Haupt- und Brotberuf Spielkarten-Fabrikant war. Er verstand was von der Leichtigkeit des Seins und vom Schicksal auch.
?Niemand, denke ich, wird gegenwärtig leugnen, dass in einer vielstimmigen Musik die Dissonanzen notwendig sind, nicht bloß, weil solche durch Gegensatz und Vergleichung die Konsonanzen erhöhen und versüßen, sondern noch mehr deswegen, weil sie ein notwendiger Reiz für die Aufmerksamkeit werden, welche bei einer Folge von ?A? ?Z? reinen Konsonanzen ermüden würde.? (https://www.deutschlandfunk.de/350-geburtstag-von-tomaso-albinoni-spielkartenfabrikant-und.871.de.html?dram:article_id=498442 )
Remo Giazotto hat 1958 (20. Jahrhundert) aus Versatzstücken Albinonis (17. Jahrhundert) einen defacto original barocken Hit gelandet. 3 Jahrhunderte mühelos überbrückt! Unter dem Namen Albinonis! Nicht nur das: Albinoni wird zum Symbol dessen, was aus einem Mann werden kann. Deshalb das Zitat oben von Charles Burney. Ein Symbol für dissonantes Leben nämlich. Dissonantes, so Burney provoziert Gegensätze, dadurch das Vergleichen, und durch beides die Aufmerksamkeit.
Dem Mann, allzu oft als unsozialer Egozentriker und Quertreiber schlecht beleumdet, wächst eine neue Rolle zu: Dissonant, widersprüchlich und vielstimmig, d.h. hier unabgestimmt. Er regt auf und an, Aufmerksamkeit ist ihm sicher. Er ist anstrengend. Aber weil es nicht leicht ist mit ihm, er einem einiges abverlangt, ist es auch lohnend. Die eigene Harmonie, die eigene Synthese muss gefunden werden, nicht etwa, wie üblich, irgendwelche Formel-Kompromisse. Spannung, die das Leben vor Langeweile schützt, gibt?s nur durch hörbare Unterschiede, Dissonanz eben.
Ohne der Zeit ?seinen Stempel aufzudrücken?, kann man doch im Gedächtnis bleiben. Dazu gehört, dass man darauf vertraut, dass die eigenen Impulse im Anderen Resonnanzen erzeugen. Und sei es noch so wunderlich wie und warum.
Noch eins: Vielleicht hat geholfen, dass Albinoni im Haupt- und Brotberuf Spielkarten-Fabrikant war. Er verstand was von der Leichtigkeit des Seins und vom Schicksal auch.
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Samstag, 5. Juni 2021
Zulassungsproblem contra Kontrollschwäche
kuehnesmallworld, 21:22h
Wir haben ein Zulassungsproblem und eine Kontrollschwyaeche
Ob Priorität beim Corona-Impfen, Anerkennung von Abschlüssen in der Bildung, Zuwanderung von Flüchtlingen, es zieht sich und wird doch kaum was.
Ist aber etwas entschieden und deligiert, z.B. die Übergabe von Strecken an die Privatbahn, die Liberalisierung von Testzentren durch einfachen Antrag, dann guckt man nur hin, wenn?s garnicht anders geht und sich die Betrugsgerüchte bereits auswachsen. Dabei ist es das Geld der Steuerzahler, um das es geht.
Man quält sich ab, ob es denn wirklich bis auf die siebte Stelle hinterm Komma ?gerecht? zugeht, wenn dann die Schranken gefallen und die Besagten ?drin? sind, mag man gar nicht mehr hinsehen.
Ob Priorität beim Corona-Impfen, Anerkennung von Abschlüssen in der Bildung, Zuwanderung von Flüchtlingen, es zieht sich und wird doch kaum was.
Ist aber etwas entschieden und deligiert, z.B. die Übergabe von Strecken an die Privatbahn, die Liberalisierung von Testzentren durch einfachen Antrag, dann guckt man nur hin, wenn?s garnicht anders geht und sich die Betrugsgerüchte bereits auswachsen. Dabei ist es das Geld der Steuerzahler, um das es geht.
Man quält sich ab, ob es denn wirklich bis auf die siebte Stelle hinterm Komma ?gerecht? zugeht, wenn dann die Schranken gefallen und die Besagten ?drin? sind, mag man gar nicht mehr hinsehen.
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