Dienstag, 13. November 2018
Unsicherheit und Formatierung
Die Daten sind nicht sicher, die Kommunikation ist stark formatiert, Facebook und Twitter können jederzeit die Regeln ändern und Hatespeech und Fake News bekommt man auch nicht in den Griff.

Das sagt Jaron Lanier in seiner bei Hoffmann und Campe erschienenen Aufforderung: Raus aus den sozialen Netzwerken und so ist der Mangel der Internet-Kommunikation kurz und bündig auf den Punkt zu brigen.

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Freitag, 9. November 2018
ANA & DIGI - Die Story und die Moral
oder: Analoge Direktansprache im digitalen Kontext.

Nach der Summary vom 10.10. jetzt die ganze Story zum Projekt:

Denn alles, was ich tue, ob ich berate, ob ich akquiriere, ob ich blogge, hat mit der Beziehung zwischen ANA und DIGI zu tun.

Es waren einmal und sind immer noch: ANA und DIGI. ANA war lebhaft,spontan, phantasievoll, eckte öfter an und wurde schon mal als dumme Nuss beschimpft. DIGI dagegen war eher so der zurückhaltende Typ, galt als abgehoben, dachte erst mal nach, wenn er was entscheiden musste und sicherte sich gern ab mit dem, was er eine Statistik und einen Algorithmus nannte.

Wie oft Oft war ANA nicht schon ein Auslaufmodell genannt worden? Bald schon werde jemand wie DIGI es ersetzen. Zuerst im Kopf, da wo die Intelligenz ist und dann überhaupt und so.

Allein, für wen schuf DIGI das alles, 3D-Welten, viele viele bunte Bilder mit special effects, wer sollte denn das alles kaufen?

Womöglich für Konsumenten aus Fleisch & Blut, mit Interessen und Bedürfnissen, Menschen mit Gefühlen, störenden oder weniger störenden Gefühlen, Käufer, die alles mögliche an Wissen im Kopf hatten. Aber DIGI brauchte den Gedanken an ANA, um sich vorzustellen, wie Ana dachte, fühlte und entschied. Und um den Kontakt zu anderen ANAS herzustellen.

Und so machte er ANA immer wieder in sich lebendig. Es waren einmal und sind immer noch, wenn sie nicht gestorben sind: ANA und DIGI. DIGI kann nicht sterben und ANA wurde schon viele Male totgesagt.

Soweit die Geschichte, die kein Märchen ist. Und die Moral von der Geschicht? Wenn nur 1 Prozent von 100 % der Verbindung zum Kunden analog ist, kann ich darauf nicht verzichten, sonst reisst die Kette. Sie kann auch woanders reissen, aber auch da.

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Mittwoch, 31. Oktober 2018
Irrtum und Perfektion
Neulich, auf der Ars Elektronika 2018, in Linz: Ich bekam ein Gespräch mit Gerfried Stocker dem Leiter

Gerfried Stocker: … Error ist die Enttäuschung, aber auch der Freiraum, der Spielraum, der entsteht, wenn wir es uns erlauben, von der Norm abzuweichen, wenn wir es uns erlauben, uns selbst infrage zu stellen. Denn wer definiert eigentlich unsere Normen? Was ist der Grund, dass wir bestimmte Vorstellungen oder Parameter als Diktat einfach akzeptieren? Und wie können wir in unserer Gesellschaft jene Freiräume etablieren, die wir brauchen, um Neues zu denken? Das ist ein ganz entscheidender Punkt, an dem Kunst auf Technologie trifft. …

Interviewer::Es gibt aber gleichzeitig auch einen Grund, warum der Mensch nach Vollkommenheit strebt.

Gerfried Stocker: Es ist zweifelsohne sehr interessant, dass wir als Menschen immer nach Perfektion streben. Es ist eine zutiefst philosophische Fragestellung, die für das Festival auch ganz wichtig sein wird. Wieso haben wir diesen Perfektionswahn? Wieso glauben wir, dass wir nicht ausreichend sind, so wie wir sind? Wie wichtig ist das immer gewesen und wie wichtig wird es für unsere Weiterentwicklung bleiben? Dieses Zweifeln am Status quo ist wahrscheinlich eine der größten Triebkräfte für Entwicklung, ganz egal in welchem Bereich. Auch auf der zweiten Ebene, dort, wo es um wirtschaftliche und technische Zusammenhänge geht, ist Perfektion eine beinharte Fragestellung. Ein Fehler in der Produktionskette oder ein Irrtum bedeuten einen großen finanziellen Schaden und können vielleicht noch ganz andere negative Auswirkungen haben. Das heißt, wir brauchen eine Fehlerkultur, die auch aus einem antizipierenden Verhalten.

Den Rest habe ich nicht mehr verstanden. Er ging unter im Lärm auf der Messe.

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