Donnerstag, 31. Dezember 2015
Neujahrsbotschaft
Neujahrsbotschaft 2016

Sicher wie in Abrahams Schoss! Fühl dich sicher, sei sicher, 2016! Aber ausgerechnet wie in Abrahams Schoss? Das war doch der, dem das neue Land gezeigt wurde, der das ganze Leben umherzog. "Gehe in ein neues Land, das ich dir zeigen werde."

Das war doch der, der wie wild herumprobiert hatte, um endlich einen eigenen Nachfolger zu bekommen. Diese Unzufriedenheit, dieses Wählerisch-sein hätte einen schon stutzig machen müssen. Da war es normal dazumal, dass man die Magd zur Hilfe nahm, die "über dem Schoss der Frau gebar", fand Sarah auch, dreimal. Aber nein, er wollte was eigenes. Drei Weltreligionen sind dabei herausgekommen. Aber es sollte ja unbedingt was aus dem Glauben sein. Aus eigenem Glauben. Dann hats bei Sarah geklappt, ausserhalb des gebärfähigen Alters.

Man sagt: es gäbe nichts Richtiges im Falschen. Adormo sagt das. Ich leiste mir eine eigene Ansicht. Ich sage: Es gibt nur Richtiges im Falschen! Woran sollst du das Richtige sonst erkennen, wenn nicht am Unterschied! Ja, es stimmt, über richtig und falsch liegt ein Geruch von Grenzüberschreitung, von Verrat. Und je hartnäckiger hält sich dieser Geruch, je demonstrativer, je lauter das Richtige vom Falschen getrennt wird. Das hängt uns auch zukünftig an: Wo es richtig und falsch, hier und dort gibt, ist Urkundenfälschung an der Tagesordnung. Die Scham dieses Volkes, sich bei Hitler kollektiv geirrt zu haben, ist kein Schutz, dasselbe bei Stalin nicht zu tun. Und so geht es weiter.

Und damit kehren wir wieder zurück zu Abraham, zum neuen Land, den Irrtümern und der Sicherheit in Abrahams Schoss.

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Montag, 16. November 2015
Montag, 16. November 2015
Vermischtes:

Hippiestaat, das grösste Kompliment, das man uns machen kann. Nur: leider nicht wahr. Es zeigt die Angst vor der Unberechenbarkeit der Deutschen. Und die eigene Erstarrung. Es kommt aus dem Munde eines britischen Professors.

Wettkampf. Wir machen aus allem einen Wettkampf: Vom Butterschnitzen bis zum preisgekrönten Pudel. Weil wir Sieger brauchen. Das Gefühl, sinnvoll gewesen zu sein, fordert es von uns.

Das Gesetz. Gesetze sind Annäherungen an das Richtige. Gesetze, Gebote, Regeln transportieren das Richtige nach aussen in die Allgemeingültigkeit. Als objektive Forderung steht es uns als Gesetz gegenüber. Es muss aber wieder nach innen, um Sinn zu werden. Wir sprechen von Verinnerlichung, als ob es sich um einen fast automatischen Vorgang handelt. Da wo es aber mehr ist als Übernahme, ist es ein Prozess des für Richtig-haltens der Ziele begleitet von einer Differenzierung der Mittel. Nach aussen wird daher das als Relativierung erlebt, was nach innen Individualisierung bedeutet und in der Konsequenz wesentlich kompromissloser sein kann. Das Richtige wird zum Wahren.

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Mittwoch, 11. November 2015
Mittwoch, 11. November 2015
Es wär so einfach:
- Aufnahme aller Flüchtlinge aus Kriegs-, Krisengebieten, bis der Aufnahmegrund entfällt
- Individuelles Asyl für die persönlich Verfolgten, wo immer sie herkommen.
- Ausbildung, Beruf und Integration für alle, solange sie hier sind. Und:
Unbegrenztes Bleiberecht für alle, die sich integriert haben.

So einfach wär das und überfällig wär das auch, weil wir ja erklärtermassen Zuzug und Arbeitskräfte brauchen. Aus Angst, einen falschen Anschein zu geben, aber machen wir aus dem Flüchtlingsproblem ein Bürokratieproblem, ein Anerkennungs-, ein juristisches Problem: Verrätseln, schikanieren, halten die Menschen im Ungewissen. So wird die Anerkennung von Zeugnissen seit Jahren gefordert, kommt aber nicht voran.

Die Bürokratie spioniert, quält, foltert in endlosen Verfahren. Tod durch Bürokratie, lautet das Urteil.

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