... newer stories
Dienstag, 29. Dezember 2020
Das seh ich kritisch ...
kuehnesmallworld, 09:55h
… machtkritisch müsste man sagen.
Oder wie Petra Morsbach zum Thema Machtkritik sagt:
„Es ist ein Erbe des „Dritten Reichs. Es war ein gewaltiger Machtmissbrauch. Die Leute denken heute, wenn sie sich selber als machtkritisch empfinden, dann kann ihnen so etwas nicht passieren. Das ist genau der Irrtum, um den es hier geht." (Dlf am 28.12.2020, die Schriftstellerin Petra Morsbach im Gespräch mit Christiane Florin: „Dass Bischöfe um ihr Amt fürchten müssen, ist eine große Errungenschaft“.
)
Diesem Irrtum aber erliegen wir seitdem wir die Machtkritik auf unsere Fahnen geschrieben haben. Wir halten Kritik an der Macht für den Anfang vom Ende der Macht. Diese baut sich aber im gleichen Atemzug hinter unserem Rücken neu auf, mit stärkerer Legitimation und Motivation als vorher, indem sie auf ihre nunmehr breitere Basis hinweist. Etwas wackelig und herrisch im Abgang, kommt sie jetzt als Mainstream mit breiter Brust zurück. Kläglich nimmt sich Kritik dagegen aus. Der Hinweis auf die Mehrheit (ob berechtigt oder nicht) erschlägt alles und Macht braucht sich vor allem nicht im Einzelnen zu rechtfertigen. Vorpreschende Gewaltavantgarden, wie Schlägertruppen, sickern mit der Zeit ein in den Mainstream, natürlich nicht, ohne mit dem Zeigefinger auf die zu deuten, die angefangen haben.
Wie oft habe ich diesen Satz gehört: „Das seh ich kritisch“. Und dann kam eigentlich keine inhaltliche Begründung, sondern eine inhaltliche Pause. Das Verhalten als solches war somit pauschal inkriminiert, Grund: Machtdemonstration, aber manchmal reicht schon das Gefühl, was vorgesetzt zu bekommen. Mehr ein Unwohlsein ist’s als konkrete Kritik.
Oder wie Petra Morsbach zum Thema Machtkritik sagt:
„Es ist ein Erbe des „Dritten Reichs. Es war ein gewaltiger Machtmissbrauch. Die Leute denken heute, wenn sie sich selber als machtkritisch empfinden, dann kann ihnen so etwas nicht passieren. Das ist genau der Irrtum, um den es hier geht." (Dlf am 28.12.2020, die Schriftstellerin Petra Morsbach im Gespräch mit Christiane Florin: „Dass Bischöfe um ihr Amt fürchten müssen, ist eine große Errungenschaft“.
)
Diesem Irrtum aber erliegen wir seitdem wir die Machtkritik auf unsere Fahnen geschrieben haben. Wir halten Kritik an der Macht für den Anfang vom Ende der Macht. Diese baut sich aber im gleichen Atemzug hinter unserem Rücken neu auf, mit stärkerer Legitimation und Motivation als vorher, indem sie auf ihre nunmehr breitere Basis hinweist. Etwas wackelig und herrisch im Abgang, kommt sie jetzt als Mainstream mit breiter Brust zurück. Kläglich nimmt sich Kritik dagegen aus. Der Hinweis auf die Mehrheit (ob berechtigt oder nicht) erschlägt alles und Macht braucht sich vor allem nicht im Einzelnen zu rechtfertigen. Vorpreschende Gewaltavantgarden, wie Schlägertruppen, sickern mit der Zeit ein in den Mainstream, natürlich nicht, ohne mit dem Zeigefinger auf die zu deuten, die angefangen haben.
Wie oft habe ich diesen Satz gehört: „Das seh ich kritisch“. Und dann kam eigentlich keine inhaltliche Begründung, sondern eine inhaltliche Pause. Das Verhalten als solches war somit pauschal inkriminiert, Grund: Machtdemonstration, aber manchmal reicht schon das Gefühl, was vorgesetzt zu bekommen. Mehr ein Unwohlsein ist’s als konkrete Kritik.
... link
... older stories