Dienstag, 20. April 2021
Kunst und disruptive Innovation
Wir haben die Bilder vor Augen: Der Künstler übermalt sein Bild, er korrigiert seinen Strich, er bricht immer wieder seine Arbeit ab, unterbricht sie und nimmt sie neu auf. Die Unterbrechung gehört zur Arbeit.

Perfektion von Beginn an ist da kein Qualitätsausweis! Ganz im Gegenteil: Das ist eher Malen nach Zahlen. Bemüht aber eben uninspiriert.

Das Absetzen des Strichs gehört zum Bild. Work in Progress, wie oft wird das zitiert! Progress ohne Disruption geht nicht.

In der Kunst nimmt die Regeldichte ab, in dem Mass, wie auf der anderen Seite die Kreation und die Kreationen des Künstlers zunehmen. Kunst ist damit das Reservoir an Möglichkeiten, aus dem Erfinder und Innovatoren schöpfen. Die Frage: Geht das?, erfährt die Antwort: Kann man machen! Es wird also zunächst gemacht, wobei das Machen, das Probieren selbst schon zu neuen Erkenntnissen und Ergebnissen führt.

Kunst ist das Suspendieren und Ausser-Kraft-Setzen von Regeln, wenigstens teilweise, wenigstens für eine Zeit. Deswegen nimmt angesichts des binären Digitalen der Trend zur Kunst Fahrt auf.