Mittwoch, 6. Mai 2015
Mittwoch, 6. Mai 2015
kuehnesmallworld, 09:58h
„Jeder Mann hat die Pflicht, in seinem Leben den Platz zu suchen, von dem aus er seiner Generation am besten dienen kann.“
Gut, das sagte der überaus talentierte und priviligierte Alexander von Humboldt.
Auffallend an dem Ausspruch sind zwei Worte: "Platz" und "suchen", als ob AvH es nötig gehabt hätte, sich einen Platz zu suchen.
Aber wenn der Wissenschaftsjournalist Benedict Careys (Neues Lernen, 2015) davon spricht, dass "das von nomadischer Lebensweise auf das Herstellen einer innereren Landkarte trainierte Gehirn auf ständige Aktualisierung seiner Orientierung programmiert" ist und eine demgemäss angepasste Form des Lernens entwickelt, wird man ihm wohl abnehmen, dass Raum und die Bewegung im Raum wesentliche Indizien des Lernens und der Bildung sind.
Die Konkurrenz um Räume, die Verteidigung des "Angestammten" dagegen, sind Tribute an den Standort, den Standort, das Erbe. Das Abstecken des Raumes, der Bewegungsmöglichkeiten in ihm sagt mithin etwas über zurückgelegte Strecken, über Veränderung, Lernen, Bildung. Gerade auch das Internet erlaubt raumgreifende Recherche und weites Abstecken des Territoriums, Voraussetzungen für wirkliches Lernen und wirkliche Bildung.
Lernen und Raum und Bewegung, das ist eine andere Dimension als die systematisierende Unterscheidung in Lernen als Nachahmung, durch Fortbildung, durch Einprägung, mittels Transformation usw., alles theoriegeleitete und abstrahierende Begriffe.
Woher jemand gekommen ist, wohin er sich bewegt, welche Entfernungen er zurückgelegt hat, das ist die Dimension des "Gehens", die auch in der Sprache Elementares ausdrückt, und so elementar ist auch Lernen, immer. Und das ganze nur, weil ich am Samstag in Arzberg war: Wandern an der Röslau und auf Infotafeln lesen, dass AvH dort war. Sag ich doch: Reisen bildet.
Und was hat Lernen und Bildung mit Marketing und Wirtschaft zu tun? Alles, aber wenns beruhigt:
Aktuell kommt der Begriff der Marketing-Moocs auf, welcher Lern-Einheiten im Internet meint und zwar insbesondere solche, mit denen man auf vernetzte Partner und gemeinsame Aktionen aufmerksam macht. Im Internet ist halt auch die Grenze zwischen Lehr-/Lernabsicht, Selbstdarstellung und Aussendarstellung so löchrig geworden, dass sie Löcher bisweilen für den Durchblick sorgen.
Gut, das sagte der überaus talentierte und priviligierte Alexander von Humboldt.
Auffallend an dem Ausspruch sind zwei Worte: "Platz" und "suchen", als ob AvH es nötig gehabt hätte, sich einen Platz zu suchen.
Aber wenn der Wissenschaftsjournalist Benedict Careys (Neues Lernen, 2015) davon spricht, dass "das von nomadischer Lebensweise auf das Herstellen einer innereren Landkarte trainierte Gehirn auf ständige Aktualisierung seiner Orientierung programmiert" ist und eine demgemäss angepasste Form des Lernens entwickelt, wird man ihm wohl abnehmen, dass Raum und die Bewegung im Raum wesentliche Indizien des Lernens und der Bildung sind.
Die Konkurrenz um Räume, die Verteidigung des "Angestammten" dagegen, sind Tribute an den Standort, den Standort, das Erbe. Das Abstecken des Raumes, der Bewegungsmöglichkeiten in ihm sagt mithin etwas über zurückgelegte Strecken, über Veränderung, Lernen, Bildung. Gerade auch das Internet erlaubt raumgreifende Recherche und weites Abstecken des Territoriums, Voraussetzungen für wirkliches Lernen und wirkliche Bildung.
Lernen und Raum und Bewegung, das ist eine andere Dimension als die systematisierende Unterscheidung in Lernen als Nachahmung, durch Fortbildung, durch Einprägung, mittels Transformation usw., alles theoriegeleitete und abstrahierende Begriffe.
Woher jemand gekommen ist, wohin er sich bewegt, welche Entfernungen er zurückgelegt hat, das ist die Dimension des "Gehens", die auch in der Sprache Elementares ausdrückt, und so elementar ist auch Lernen, immer. Und das ganze nur, weil ich am Samstag in Arzberg war: Wandern an der Röslau und auf Infotafeln lesen, dass AvH dort war. Sag ich doch: Reisen bildet.
Und was hat Lernen und Bildung mit Marketing und Wirtschaft zu tun? Alles, aber wenns beruhigt:
Aktuell kommt der Begriff der Marketing-Moocs auf, welcher Lern-Einheiten im Internet meint und zwar insbesondere solche, mit denen man auf vernetzte Partner und gemeinsame Aktionen aufmerksam macht. Im Internet ist halt auch die Grenze zwischen Lehr-/Lernabsicht, Selbstdarstellung und Aussendarstellung so löchrig geworden, dass sie Löcher bisweilen für den Durchblick sorgen.