Montag, 18. Oktober 2021
Wokeness und Scharfsichtigkeit
?Die Wokeness der postmodernen Gesellschaft, nach Bernd Stegemann, orientiere sich...entlang der Konfliktlinien Race und Gender, schaffe es so aber nicht, die gesellschaftlichen Fundamente zu erreichen? (https://de.wikipedia.org/wiki/Woke; https://www.deutschlandfunkkultur. /bernd-stegemann-die-oeffentlichkeit-und-ihre-feinde.950.de.html?dram:article_id=494833 ).

Neu ist das nicht. Was heute Wokeness heisst, war einst ?Einwurf?, ?Zwischenruf?. Der Einwurf geschah am besten in einem Satz, besser noch in einem Wort, gern vom Spielfeldrand aus. Der ?Einwurf? ist kein eigener Beitrag, braucht also keine eigene Begründung. Seine Begründung: Ich bin im Spiel. Vom Spielfeldrand eingeworfene Stich-und Schlagwörter fehlt der Anspielort im Spiel, dafür fehlen die Standort-Koordinaten.
Die Wokeness ist die ideale Ergänzung zur Blase, die nur Insider kennt, die wissen, was gemeint ist. Das Gemeinte wurzelt im Zugesagten, im Anspruch, in der Attitüde. Das mindert nicht im Geringsten den Wahrheitsanspruch. Im Gegenteil: Es darf auf Ungeheuerliches, wahrlich Grosses geschlossen werden. Wahrheiten, die aus dem Leben kommen, sind wahrlich unscheinbarer.

Wut und Empörung passen ideal in die Wokeness. Die Wokeness bleibt einer ideologischen, philosophischen, religiösen Sphäre verhaftet, je weiter sie weg ist vom Problem, desto grösser ist die Unschärfe des Grundsätzlichen (1). Geht der Blick näher dran, geraten die Gemeinsamkeiten der Ansätze und Standpunkte in den Blick (2). Kommt man schließlich ganz nah dran, werden im Detail die Konsequenzen der Entscheidung gross, ungehindert durch Differenzierungen bewusst (3). Der Scharfsichtige braucht alle drei Entfernungen.

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Mittwoch, 13. Oktober 2021
Paradigmenwechsel
War früher die Zukunft eher licht und hell, Probleme lösbar und der Fortschritt schlussendlich nicht zu verhindern,
ist sie heute eher verdunkelt, eine Negativ Prognose jagt die nächste und überbieten einander.

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Der Kampf um die Wirklichkeit
Wenn ich es recht bedenke, ist vieles, was sich heute in unserem Leben ereignet ein Kampf um Wirklichkeit, anders: ein Kampf um Ernsthaftigkeit.

Was können wir "für bare Münze nehmen", wir, die unter Beschuss liegen liegen von Analysen, "Wahrheiten" und Prognosen, täglich frisch, jeden Morgen neu, vergessen ist, was gestern war.

Welche Art von Satire, Ironie, Humor und Witz ist näher an der Wirklichkeit als tierischer Bierernst?

Die Reaktionen sind hilflos: Nostalgisches Rückerinnern an Gutes und Altes oder wütendes Gegenanrennen gegen alles "neue", was an Lösungen präsentiert wird.

Es bleibt nur das Filtern des Sandes der Vorläufigkeit auf Partikel des länger Beständigen. Das "ganz Neue" und das "ganz Alte" sind Chimären, fürchte ich.

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Dienstag, 5. Oktober 2021
Intuitiv
Annähernd 2 Stunden habe ich heute morgen gebraucht, den Computer in Gang zu bringen. Er hatte sich abgeschaltet. Erst aufgeladen, dann abgeschaltet. Einfach so.

Warum? Der Hersteller nennt keine Gründe. Mir ist es dann nach längerem Warten auf die Eingebung einfach so eingefallen: Taste A plus Taste B. Und das Tablet gab ein kurzes vielversprechendes Brummen von sich und sprang an: Intuitive Bedienung, ich sags ja

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Und plötzlich gehts
Jahrelang hin und her zwischen On-line- und Off-line-Lernen. Gehts oder gehts nicht? Und dann gehts plötzlich, d.h. es muss gehen, jedenfalls bei den Schülern.

Jahrelang das Gezerre zwischen Grün und Schwarz in der Politik. Kann das überhaupt klappen. Feuer und Wasser. Und siehe da, es geht plötzlich, jedenfalls in Baden-Württemberg und ... ?

Was heißt das? Das heißt: Vor "vollendete" Tatsachen gestellt, gehts dann plötzlich. Mitten im Prüfungs-Delirium, das ich vor kurzem schon erwähnt habe, fallen wir uns in den Arm bzw. in den Rücken: Es ist alles schon passiert, es gibts nichts mehr zu tun, kannst Dir deine Prüfungen sparen. Es geht nämlich schon. Das einzige, das uns vom Prüfen abhält: Vollendete Tatsachen.

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