kuehnesmallworld

Heute ist Wahltag. Wir wählen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Scheint so. Aber steckt nicht in der Zukunft Besinnung ?
Eine ganze Menge sogar. Ich muss mir ja klar werden, was in Zukunft trägt.

Es heißt Taz, Taz wie Tazze, aber F I A l Z wie F I A l Z schön getrennt jeder Buchstabe für sich. Das erste ist die Tageszeitung aus Berlin, das zweite ist die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Frankfurt. Das erste ist ein uneheliches Kind der 68er-Bewegung, das andere eine konservative Institution (1949) mit FDP-Tendenz im Wirtschafts- und links-liberaler Tendenz im Literatur-Teil.

Bei der TAZ gabs vom "Säzzer" höchstpersönlich korrigierte und kommentierte Sätze. Bei der FAZ verlangt der bildungsbürgerliche Respekt vor den Buchstaben das Haltmachen vor jedem einzelnen in ehrerbietenem Abstand und verbietet auch nur die leiseste lautsprachliche Analogie zu jeder Form von TAZZEN und SÄZZERN. Kommt es bei Radiosprechern doch mal vor, hört man ein Räuspern, "ich korrigiere" heisst es dann und dann erklingen, sauber voneinander abgesetzt, 3 Buchstaben fanfarengleich.

"Ehemaliger Regierungspräsident Puigdemont auf Sardienien festgenommen" könnte man gegen 7.00 Uhr heute als Nachricht des Tages im Deutschlandfunk lesen. Um 7.30 Uhr war das 'e' weg, der Regionalpräsident wieder in Sardinen festgenommen. Um 7.40 war die Nachricht weg.

Wahrscheinlich hat die intelligente Software von 7.30 die dumme Software von 7.00 korrigiert. Und dann hat sie sich geschämt, dass man selbst im Deutschlandfunk so dumm sein kann. Darum hat man um 7.40 den dummen Fehler ungeschehen gemacht. Einfach weg. Nicht die Insel. Nur das 'e'. Schön wars in Sardienien!. Bei den Sardieniern. Oder soll der Regionalpräsident vielleicht bei den Sardinen gewesen sein? Fische füttern? Dann schon besser auf Sardienien bleiben. Jedenfalls an Land. Mit oder ohne 'e'.

"Den Ausbau der Netze, die Digitalisierung der Schulen, den Nachholbedarf bei der digitalen Verwaltung, Regulierungsfragen von Facebook bis hin zu Online-Arbeitsplattformen" werden heute genannt, wenn von Digitalisierung gesprochen wird.

Dann tauchen Themen auf wie die "Künstliche Intelligenz in Wirtschaft und Gesellschaft", die IT-Arbeitsplatzsituation, die Cybersicherheit.
(https://www.deutschlandfunk.de/vor-der-wahl-warum-das-digitale-in-deutschland-eine.724.de.html?dram:article_id=503339)

Summa: Netzausbau, digitale Strukturen in der Bildung, digitale Strukturen in der Verwaltung, gesetzliche Regeln, was Provider und (von Ihnen betriebene) Online-Plattformen angeht gefolgt von gesellschaftlich hochumstrittenen Feldern: Entscheidungsfindung auf Datenbasis, Beschäftigungssituation und IT-Sicherheit.

Das erscheint so undurchsichtig, weil die einzelnen Bereiche ganz verschiedenen Interessenskonstellationen ausgesetzt sind.

Netzausbau, Bildung und Verwaltung haben den Investitionen von Bund und (konkurrierend) Ländern zu tun, Provider und Online-Technologien sind auf Grund der IT-Konzerne finanziell so vorgeprescht, dass sie kaum mehr einfangbar sind, was auch K.I. und IT-Sicherheit betrifft. Eine Unwucht, Ungleichzeitigkeit der Entwicklung, die Digitalisierung schwer kontrollierbar macht. Sich die verschiedenen Spielorte und Einflussfaktoren anzusehen, ist etwas, was erste Schritte dazu ermöglichen kann.