Dienstag, 5. September 2023
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Territorium.
Bis zum 4. Lebensjahr in Wien lebend, wuchs Martin Buber in Lemberg bei seinen Grosseltern auf. In Leipzig, Berlin und Zürich studierte er Philosophie, Psychiatrie, Germanistik. Über 20 Jahre lebte Buber in Heppenheim an der Bergstrasse. Er lehrte in Frankfurt und Jerusalem.

Bubers Hintergrund war multikulturell, ihn selbst könnte mensch als Multi-Migranten bezeichnen. Sicherlich ein Schicksal, vor allem aber ein Vorsprung, geht es nämlich ums vernetzte Denken. Bubers Lebensradius ist deckungsgleich mit den Kernbereich und Kernbestand des europäischen humanistischen Denkens seiner Zeit, Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine vielen Reisen, sein Horizont, der bis nach Asien und Nordamerika reichte, die vielen (7) Sprachen, die er sprach, sind noch nicht mitgezählt.

Bubers Territorium war Europa, sein kulturelles Gravitationszentrum war die Philosophie Europas.
Das Territorium ist mehr als ein Ort, es definiert, wie bei Buber, den geistigen Standort, bezeichnet seine Position in der Konfrontation mit den Rechtsradikalen in den Nationalstaaten. Das Territorium ist mit verantwortlich für die Ausgestaltung des Feindbildes im Detail. Der ostjüdische Hintergrund der ihrerseits nach Lemberg zugewanderten Bubers, seine Parteinahme für eine eigenständige jüdische Identität lange vor der Gründung des Staates Israel, fügt sich in den Frontverlauf rassistischer Angriffe auf Buber.

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