Donnerstag, 12. August 2021
Die Verse Gottfried Benns
"Dass Gottfried Benns Gedichte spätestens nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs oft wie Schlager, ja wie Gassenhauer klingen, ist schon des Öfteren festgestellt worden. Alles reimt sich, alles löst sich auf in schönen, melancholisch verhangenen Harmonien. Die Strophen sind ebenmäßig geformt und gehorchen einem eingängigen Rhythmus. Blumen und Pflanzen leisten immer wieder gute Dienste zur Seinsvergewisserung." (DLF)

Des Radiomoderatoren Böttigers Beitrag habe ich etwa in diesem Sinne vor 2 Tagen im DLF gehört. Der Lyriker mit Georg-Büchner- Preis 1952, Arzt für Haut und Geschlechtskrankheiten, der abends sein Bierchen in der Kneipe "zischte", vermittelt Gewöhnlichkeit, keine Normalität. Eine Gewöhnlichkeit, die man bei einem Dichter dieses Ranges nicht erwartet. Er bringt das zusammen: Dichten und Zischen. Und füge ich hinzu: Das Rauschen. Denn das Radio lief den ganzen mit besagtem Liedgut. Wie bei mir.

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