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Freitag, 2. April 2021
Fixsterne
kuehnesmallworld, 13:34h
Zwei Fixsterne
Der erste Fixstern
Der erste Fixstern meines Lebens ist das Nichtsein, dies Das-ist-es-nicht und in der Negation wähle ich das viel größere weite Feld. Darin, das Nichtsein zu wählen, lässt sich den Bahai folgen, genauer Táhirih, Vorkämpfer in der Bahai in diktatorischer Zeit, ausgedrückt in einem Gedicht:
In Deinem Herzen hat das Einfache keinen Platz, noch der Gedanke an die Armut des Armen. Überwinde die Stufe des ?Ich? und des ?Wir? und wähle das Nichtsein zu deinem Heim. Denn nur, wenn du solches tust, kannst du wahre Glückseligkeit erlangen. (Dlf 24.03.21)
Und wie wählt man das Nichtsein? Ein Weg zum Nichtsein führt über das Sicht-nicht-finden:
?Max Ernst hat von sich selbst gesagt, dass es ihm geglückt sei, sich nicht zu finden. Das sei sein größtes Verdienst gewesen. Das heißt, er war ein Künstler mit einer immensen Unruhe in sich, ein Künstler, der immer wieder jede Aufgabe neu angegangen ist, der sich auf keine erprobten Verfahren verlassen hat, sondern der ein immense Innovationsfreude in sich getragen hat.? (Max Ernst und die Poesie der Collage 02.04.2021 von Carmela Thiele)
Der zweite Fixstern
Der zweite Fixstern meines Lebens (in diesem Blog am 20. Okt. 2020 notiert), ist der Flüchtling:
In seiner Dankrede für den Literaturnobelpreis 1933 in Stockholm sagte Bunin, aus Russland nach Frankreich emigriert, unter anderem:
(Zitat)
?? Wer bin ich in Wirklichkeit? Ein Flüchtling ??
Und den Bolschewisten, den ideologischen Lehrern der russischen Revolution sagte er 1917: ?Gib all diesen Lehrern völlig freie Hand ? und heraus kommt ein derartiges Dunkel, ? etwas derart Brutales, Ungebildetes, Unmenschliches, dass das ganze Gebäude unter den Verwünschungen der Menschheit zusammenbricht.?
Das Imponierende an diesem Kurz- und Liebesgeschichten schreibenden Poeten ist der Abscheu gegen Gewalt, der der Zaren-Gewaltherrschaft wie der der bolschewistischen. Und das bereits 1919! Und alles ohne Semi-Distanz und falschen Vergleich. Im Flüchtling liegt die Distanz. Und diese Distanz macht den Flüchtling.
(Zitatende)
Der Flüchtling hat das neue Ziel vor Augen, das verändert seinen Blick auf das Neue, in dem er jetzt lebt und auf das alte, woher er kam. Er betrachtet beides mit einer bestimmten Distanz, der Distanz des Vergleichs, also mit anderen Augen.
Dem Flüchtling tut sich ein neues Land auf, in dem er dann lebt mit Leib und Seele.
Der erste Fixstern
Der erste Fixstern meines Lebens ist das Nichtsein, dies Das-ist-es-nicht und in der Negation wähle ich das viel größere weite Feld. Darin, das Nichtsein zu wählen, lässt sich den Bahai folgen, genauer Táhirih, Vorkämpfer in der Bahai in diktatorischer Zeit, ausgedrückt in einem Gedicht:
In Deinem Herzen hat das Einfache keinen Platz, noch der Gedanke an die Armut des Armen. Überwinde die Stufe des ?Ich? und des ?Wir? und wähle das Nichtsein zu deinem Heim. Denn nur, wenn du solches tust, kannst du wahre Glückseligkeit erlangen. (Dlf 24.03.21)
Und wie wählt man das Nichtsein? Ein Weg zum Nichtsein führt über das Sicht-nicht-finden:
?Max Ernst hat von sich selbst gesagt, dass es ihm geglückt sei, sich nicht zu finden. Das sei sein größtes Verdienst gewesen. Das heißt, er war ein Künstler mit einer immensen Unruhe in sich, ein Künstler, der immer wieder jede Aufgabe neu angegangen ist, der sich auf keine erprobten Verfahren verlassen hat, sondern der ein immense Innovationsfreude in sich getragen hat.? (Max Ernst und die Poesie der Collage 02.04.2021 von Carmela Thiele)
Der zweite Fixstern
Der zweite Fixstern meines Lebens (in diesem Blog am 20. Okt. 2020 notiert), ist der Flüchtling:
In seiner Dankrede für den Literaturnobelpreis 1933 in Stockholm sagte Bunin, aus Russland nach Frankreich emigriert, unter anderem:
(Zitat)
?? Wer bin ich in Wirklichkeit? Ein Flüchtling ??
Und den Bolschewisten, den ideologischen Lehrern der russischen Revolution sagte er 1917: ?Gib all diesen Lehrern völlig freie Hand ? und heraus kommt ein derartiges Dunkel, ? etwas derart Brutales, Ungebildetes, Unmenschliches, dass das ganze Gebäude unter den Verwünschungen der Menschheit zusammenbricht.?
Das Imponierende an diesem Kurz- und Liebesgeschichten schreibenden Poeten ist der Abscheu gegen Gewalt, der der Zaren-Gewaltherrschaft wie der der bolschewistischen. Und das bereits 1919! Und alles ohne Semi-Distanz und falschen Vergleich. Im Flüchtling liegt die Distanz. Und diese Distanz macht den Flüchtling.
(Zitatende)
Der Flüchtling hat das neue Ziel vor Augen, das verändert seinen Blick auf das Neue, in dem er jetzt lebt und auf das alte, woher er kam. Er betrachtet beides mit einer bestimmten Distanz, der Distanz des Vergleichs, also mit anderen Augen.
Dem Flüchtling tut sich ein neues Land auf, in dem er dann lebt mit Leib und Seele.
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