Montag, 12. Januar 2015
Montag, 12. Januar 2015
Zwei Brüder und ein Cousin
sind die die Täter des Überfalls auf eine Zeitungsreaktion und einen Supermarkt in Paris in den letzten Tagen. Wenn man herausbekommen will, ob Leute aus ihren Kreisen herausgekommen sind, sind Verwandtschaftsbeziehungen ein naheliegendes und aus naheliegenden Gründen gern übergangenes Zeichen. Die Geschlossenheit und Hermetik der Milieus und Kreise schlägt uns oft genug als abgestandener Geruch entgegen. Ist das der Charakter der Verhältnisse in denen wir leben?
Über unseren Köpfen halten wir das Plakat der Bekenntnisse hoch und unter unseren Füssen passen wir auf, dass wir nicht aus der Spur unserer Beziehungen geraten? Mehr Neues, mehr Fremdes ist nicht?

Überall, und gerade in überzeugungsstarken Milieus,
in denen es besonders auffällt, weil gern von Minderheitspositionen die Rede ist: Dynastien, das Auftauchen gleicher Namen. Was ist das für eine Freiheit, die uns in so ähnliche Verhältnisse führt?

Nicht nur die Zuneigung auch der Hass ist in Familien am stärksten. Kanalisieren wir in unserer Anhänglichkeit an Herkunft und Beziehungen Gefühle des Wir? Bestärken wir uns damit in der Frontstellung gegen die anderen?

Auch die Boston-Attentäter waren Brüder. Man kann komplexe Gründe und Hintergründe rekonstruieren und analysieren. Man kann auch sagen: Sie waren Brüder.

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