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Dienstag, 11. November 2014
Dienstag, 11. November 2014
kuehnesmallworld, 10:27h
Die zweigeteile Wahrnehnung
Die Dichotomie, das Oben-Unten, Gut-Böse ist eingewandert in unsere Wahrnehmung der Welt. Das Beherrschbare und das Nicht-Beherrschbare wechseln unmittelbar ab. Kaum sind wir morgens aufgewacht, bekommen wir schon für alles und jedes eine Prozentzahl serviert. Alles scheint erkennbar und messbar, also auch lösbar, so mindestens die inuitive aber falsche Schlussfolgerung. Wenig später sehen wir Videos, in denen vor laufenden Handys Menschen der Kopf abgeschnitten wird. Nicht hinter irgendwelchen Mauern, sondern öffentlich, demonstrativ.
Un-gerechtigkeit, Un-Wahrheit, Un-Gleichheit wird dann wahrgenommen, wenn die Objekte in vergleichbarer Nähe rücken, und dort sind sie, wenn man einen Massstab zur Hand hat. Menschenrechte, Recht auf wirtschaftliche Entwicklung sind solche Massstäbe. Unterschiede werden dann erkannt, wenn gemeinsame Ziele propagiert werden und der Weg im Vordergrund steht, der dahin führen soll.
Dann werden die Unterschiede wahrnehmbar. Die Form der menschlichen Kognition steht ebenso als Beispiel dafür wie z.B. EU-Realität.
Technokratische Regelungsbürokratie hier - Brutalität der Sklavengesellschaft dort. Josef Joffe hat in der ZEIT darauf hingewiesen, dass Hitlers Rassenstaat und der Kalifatstaat darin, Sklavenstaaten zu sein, Parallelen aufweisen. Ein Weltregiment, möglicher weise mit UN-Truppen oder ein 3. Weltkrieg sind die dazugehörigen Utopien hier oder Untergangs-/Verschwörungstheorien dort, die die Dichotomie am Kochen halten.
Verhaltener Optimismus contra Endzeitstimmung sind die Reaktionen der Menschen darauf. Und immer wieder die Frage nach den Massstäben, von denen Wahrheit und Gerechtigkeit die dominantesten sind.
Sie verstanden einander nicht mehr, konnten sich nicht mehr abstimmen und koordinieren. so in der populären Untergangsmythologie des Turmbaus von Babel. Die Übereinstimmung im Ziel ist zur Lüge geworden, erstes Opfer ist die Verständigung, die Sprache, die Wahrheit. Unsere Worte sagen nicht mehr, was andere verstehen. Der Turm stürzt ein. Da uns auch gerade zwei Türme eingestürzt sind, liegt der Vergleich näher als davor.
Das zweite Opfer ist die Gerechtigkeit. Und die ist seit Urzeiten dann ein Thema, wenn sich Menschen näher kommen. Und wir sind uns näher gekommen. Wird etwas als Sklaverei empfunden, ist Exodus eine Alternative.
Ein Thema für mich mit begrenztem Angstpotential ist Europa. Was sich 2000 Jahre lang prügelt und dann schliesslich zusammenrauft, ist nicht durch ein paar Politiker zu sprengen, die Bestandteile gegeneinander ausspielen.
Ein Thema für mich mit sehr hohem Angstpotential ist IS, ISI oder wie der Sklavenstaat sich nennt. Herrschaftsanspruch, ökonomische Destabilisierung, Slavenwahn, das da Zusammenhänge möglich sind, hat die Welt vor 70 Jahren erfahren. Der blanke Hass, ein System des Zynismus spiegeln die erlebte Ungerechtigkeit, auch die Auswegslosigkeit.
Meine zwei Schlussfolgerungen:
1. Nicht alles ist lösbar, vor allem, wenn die Interessen verschiedene sind. Dann werden Gemeinsamkeiten zur Lüge.
2. Gerechtigkeit ist work in progress. Nach jeder Verschiebung der Abstände und Relationen untereinander, stellt sich die Frage nach der Gerechtigkeit neu. Die Gerechtigkeit wird heute im Bewusstsein der Zeitgenossen auf das Schwerste verletzt.
Alarmgeheul beim Ausbruch des Bösen löst das Problem nicht, wir müssen an den Beziehungen arbeiten.
Die Dichotomie, das Oben-Unten, Gut-Böse ist eingewandert in unsere Wahrnehmung der Welt. Das Beherrschbare und das Nicht-Beherrschbare wechseln unmittelbar ab. Kaum sind wir morgens aufgewacht, bekommen wir schon für alles und jedes eine Prozentzahl serviert. Alles scheint erkennbar und messbar, also auch lösbar, so mindestens die inuitive aber falsche Schlussfolgerung. Wenig später sehen wir Videos, in denen vor laufenden Handys Menschen der Kopf abgeschnitten wird. Nicht hinter irgendwelchen Mauern, sondern öffentlich, demonstrativ.
Un-gerechtigkeit, Un-Wahrheit, Un-Gleichheit wird dann wahrgenommen, wenn die Objekte in vergleichbarer Nähe rücken, und dort sind sie, wenn man einen Massstab zur Hand hat. Menschenrechte, Recht auf wirtschaftliche Entwicklung sind solche Massstäbe. Unterschiede werden dann erkannt, wenn gemeinsame Ziele propagiert werden und der Weg im Vordergrund steht, der dahin führen soll.
Dann werden die Unterschiede wahrnehmbar. Die Form der menschlichen Kognition steht ebenso als Beispiel dafür wie z.B. EU-Realität.
Technokratische Regelungsbürokratie hier - Brutalität der Sklavengesellschaft dort. Josef Joffe hat in der ZEIT darauf hingewiesen, dass Hitlers Rassenstaat und der Kalifatstaat darin, Sklavenstaaten zu sein, Parallelen aufweisen. Ein Weltregiment, möglicher weise mit UN-Truppen oder ein 3. Weltkrieg sind die dazugehörigen Utopien hier oder Untergangs-/Verschwörungstheorien dort, die die Dichotomie am Kochen halten.
Verhaltener Optimismus contra Endzeitstimmung sind die Reaktionen der Menschen darauf. Und immer wieder die Frage nach den Massstäben, von denen Wahrheit und Gerechtigkeit die dominantesten sind.
Sie verstanden einander nicht mehr, konnten sich nicht mehr abstimmen und koordinieren. so in der populären Untergangsmythologie des Turmbaus von Babel. Die Übereinstimmung im Ziel ist zur Lüge geworden, erstes Opfer ist die Verständigung, die Sprache, die Wahrheit. Unsere Worte sagen nicht mehr, was andere verstehen. Der Turm stürzt ein. Da uns auch gerade zwei Türme eingestürzt sind, liegt der Vergleich näher als davor.
Das zweite Opfer ist die Gerechtigkeit. Und die ist seit Urzeiten dann ein Thema, wenn sich Menschen näher kommen. Und wir sind uns näher gekommen. Wird etwas als Sklaverei empfunden, ist Exodus eine Alternative.
Ein Thema für mich mit begrenztem Angstpotential ist Europa. Was sich 2000 Jahre lang prügelt und dann schliesslich zusammenrauft, ist nicht durch ein paar Politiker zu sprengen, die Bestandteile gegeneinander ausspielen.
Ein Thema für mich mit sehr hohem Angstpotential ist IS, ISI oder wie der Sklavenstaat sich nennt. Herrschaftsanspruch, ökonomische Destabilisierung, Slavenwahn, das da Zusammenhänge möglich sind, hat die Welt vor 70 Jahren erfahren. Der blanke Hass, ein System des Zynismus spiegeln die erlebte Ungerechtigkeit, auch die Auswegslosigkeit.
Meine zwei Schlussfolgerungen:
1. Nicht alles ist lösbar, vor allem, wenn die Interessen verschiedene sind. Dann werden Gemeinsamkeiten zur Lüge.
2. Gerechtigkeit ist work in progress. Nach jeder Verschiebung der Abstände und Relationen untereinander, stellt sich die Frage nach der Gerechtigkeit neu. Die Gerechtigkeit wird heute im Bewusstsein der Zeitgenossen auf das Schwerste verletzt.
Alarmgeheul beim Ausbruch des Bösen löst das Problem nicht, wir müssen an den Beziehungen arbeiten.
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